Passives Einkommen – geht das überhaupt?

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Die Mär vom passiven Einkommen?

Wer sich mit dem Thema passives Einkommen auseinandersetzt, der liest schnell und viel darüber, wie man passives Einkommen generiert. Andererseits gibt es auch zahlreiche Meinungen, daß so etwas wie passives Einkommen gar nicht möglich sei. Was denn nun die Wahrheit ist, mag sich mancher Leser fragen.

Was ist überhaupt passives Einkommen?

Hier scheiden sich bereits die Geister. Einig sind sich die meisten Experten darin, daß passives Einkommen Einnahmen sind, für die man gar nicht oder nur wenig arbeiten muß bzw. für die keine direkte Gegenleistung erbracht werden muß.

Gleichwohl ist auch klar, daß man in dieser Welt nichts geschenkt bekommt. Das bedeutet in der Realität, daß man erst einmal etwas aufbauen oder investieren muß, um dann die Früchte davon zu ernten. Letztlich investiert man Geld, Zeit und/oder Energie in ein Asset oder baut ein Asset auf, das dann später Einkommen generiert.

Wenn dies einmal passiert ist, stellt sich die nächste Herausforderung, das generierte passive Einkommen zu erhalten.

Daraus ergibt sich die Schlußfolgerung, daß es kein echt passives Einkommen gibt. Insofern ist passives Einkommen eher ein Einkommen, das sich mit einem möglichst geringen Aufwand aufbauen und unterhalten läßt.

Welche Arten von passivem Einkommen gibt es?

Prinzipiell hängt die Definition von passivem Einkommen weniger an der Asset Klasse (z.B. festverzinsliche Wertpapiere, Aktien, Immobilien oder Beteiligungen, etc.) sondern eher an der Organisation und Struktur.

Wenn ich z.B. ein Unternehmen gründe und in diesem Unternehmen arbeite, um es ertragreich zu machen, dann ist dies sicher kein passives Einkommen. Wenn ich aber eine Aktie kaufe und aus den Dividendenerträgen leben kann, ist der Grad der Passivität schon deutlich höher.

Ebenso kann ich ein Wertpapierportfolio aktiv selbst zusammenstellen und verwalten oder ich kann Aufbau und Management fremdvergeben. Auch Immobilien kann man direkt erwerben und selbst verwalten oder im Wege von Fonds oder REITS o.ä. in Immobilien investieren ohne sich mit dem laufenden Management auseinandersetzen zu müssen.

Dieser Grundsatz läßt sich auf alle Asset Typen übertragen. Somit läßt sich als Zwischenfazit festhalten, daß sich im Grunde mit allen Asset Klassen passives Einkommen generieren läßt.

Das gilt natürlich auch für die Asset Klasse der Immobilien.

Wie passiv kann Einkommen tatsächlich sein?

Klar ist dabei aber auch, daß der Grad der Kontrolle mit zunehmender Passivität abnimmt. Je weiter und vollständiger ich das Management fremdvergeben, desto geringer mein laufender (zeitlicher) Aufwand aber desto geringer ist auch meine laufende Kontrolle über die Art und Weise und die Einzelentscheidungen, die im Rahmen des Managements zu treffen sind.

Darüber hinaus entstehen für das Fremdmanagement in der Regel Kosten, die von den Einnahmen abzuziehen sind und damit das passive Einkommen verringern.

Wie passiv kann also realistischer weise Einkommen sein? Kann ich einfach alle Arbeiten und Verantwortung fremdvergeben und mich auf die faule Haut legen für den Rest meines Lebens?

In der Theorie scheint dies möglich und wird auch in vielen Beiträgen zum Thema so propagiert. Die Lebenserfahrung zeigt aber, daß einzig der Vermögensinhaber ein vollumfassendes Interesse daran hat, das Vermögen zu erhalten und das Einkommen daraus zu genießen.

Insofern kann ein Mindestmaß an Entscheidungen und Kontrolle vom Vermögensinhaber nicht fremdvergeben werden. Zumindest die Entscheidung zur Fremdvergabe trifft jeder Vermögensinhaber für sich selbst. Aber auch Fremdvergabe geht mit Entscheidungen und Verantwortung einher, die man wahrnehmen muß.

Fremdvergabe bedeutet daher sicher nicht die vollständige Abgabe aller Verantwortung. Das würde dann zumindest auf einen Verantwortungsverzicht und langfristig auch auf Vermögensverzicht hinauslaufen. Die ultimative Entscheidungs- und Kontrollfunktion kann aus meiner Sicht nicht fremdvergeben werden.

Also doch kein passives Einkommen?

Vermögen geht einher mit Verantwortung es zu verwenden und zu nutzen. Ein Großteil der täglichen Arbeit und Entscheidungen kann dabei fremdvergeben werden. Die grundsätzlichen Entscheidungen und die Überwachung der Ergebnisse im Abgleich mit diesen Entscheidungen kann aber letztlich kein Dritter übernehmen.

Wenn man dies aber akzeptiert und dieser Verantwortung zur Pflege gerecht wird, dann gibt es auch (weitgehend) passives Einkommen. Vermögen muß wie ein Auto regelmäßig gewartet werden. Die Wartung an sich kann ich vergeben aber die Entscheidung zur Wartung und der Vergabe an welche Werkstatt, die kann ich im Grunde nicht delegieren (selbst die Delegation ist ja bereits eine Entscheidung). Wer diese Entscheidung aber nicht bewußt trifft, verhält sich allerdings grob fahrlässig gegenüber sich selbst und seinem Vermögen.

Wir beschäftigen uns tagtäglich mit der Gestaltung passiven Einkommens im Immobilienbereich. Gerne sprechen wir mit Ihnen darüber wie man Einkommen aus Immobilien möglichst passiv gestalten kann.