Passives Einkommen mit Immobilien – geht das?

Passives Einkommen mit Immobilien 1

Passives Einkommen

Der Begriff „passives Einkommen“ ist seit Robert Kiyosakis Buch „Rich Dad – Poor Dad“ in aller ambitiionierter Investoren Munde. Investoren wollen heutzutage in erster Linie passives Einkommen aufbauen und fragen sich wie das am besten geht.

Dabei wird der Begriff oft überinterpretiert. Wirklich passives Einkommen, also Einkommen, um das man sich nicht aktiv kümmern muß, gibt es aus meiner Sicht gar nicht. Selbst wenn ein Investor sein Geld zur Bank bringt und dort auf einem Zinskonto oder ähnlich konservativen Konstrukt anlegt, muß er sich doch zumindest selbst die Frage stellen wie sicher, wie nachhaltig und wie zielführend diese Anlageform ist und er muß Laufzeiten, Kündigungsfristen, etc. im Blick behalten. Also wirklich passiv ist im Grunde kein Investment.

Passives Einkommen

In der Hängematte liegen und passives Einkommen genießen?

Auch wenn ein Anleger die vermeindliche Verantwortung für die Überwachung z.b. an einen Fondsmanager delegiert, muß er zumindest die Fondsauswahl, die Honorarstrukturen und die Performance selbst bewerkstelligen bzw. überwachen.

Passives Einkommen mit Immobilien

Insofern ist die Frage, ob sich wirklich passives Einkommen mit Immobilien überhaupt erreichen läßt, sehr gerechtfertigt. Diese Frage bekomme ich sowohl von Anfänger-Investoren als auch von erfahrenen Immobilieninvestoren nicht selten zu hören.

Die Antwort ist im Grunde recht einfach. Wichtig ist es dabei erstmal anzuerkennen, daß Immobilien per se kein passives Investment sind. Immobilien müssen verwaltet werden, Business Pläne müssen umgesetzt werden, Heizungen gehen kaputt, Mieter zahlen die Miete nicht, Renovierungsmaßnahmen müssen geplant, ausgeschrieben und umgesetzt werden und auch der Architekt, der das eigentlich übernehmen sollte, muß gesteuert werden, etc., etc.

Erfahrene Immobilieneigentümer wissen wovon ich spreche und nicht erfahrene Immobilieninvestoren sollten sich dessen bewußt sein, daß Immobilien eben keine passive Kapitalanlage sind.

Also doch Aktien und Anleihen?

Also sollte man doch lieber in Aktien oder Anleihen investieren, um ein passives Einkommen aufzubauen? Aber moment mal! Passives Einkommen mit Aktien und Anleihen? Wie funktioniert das denn?

Die Parallele zu einem direkten Immobilieninvestment hinkt aus meiner Sicht. Sicher sind Aktien und Anleihen in vielerlei Hinsicht passiver. Allerdings muß man auch ein Aktien- oder Anleihenportfolio verwalten und gestalten. Darüber hinaus hinkt der Vergleich, weil hier Äpfel mit Birnen verglichen werden.

Eine Aktie oder Anleihe ist der falsche Vergleich zu einer direkten Anlage in Immobilien. Korrekter wäre z.B. der Vergleich von Aktien zu Immobilienaktien. Beim Kauf einer Aktie kaufen Sie das Management des Unternehmens mit ein. Das können Sie bei einer Immobilie nicht unmittelbar tun, es sei denn Sie investieren in Immobilienaktien oder Immobilienfonds. Damit geben Sie dann aber auch Kontrolle ab und ziehen mindestens eine weitere Kostenebene in das Investment ein.

Immobilieninvestment als Unternehmen begreifen

Wenn Sie eine Immobilie direkt kaufen wollen, vergleichen Sie es besser mit einer Selbständigkeit. Als Schreiner würden Sie ja auch nicht erwarten, daß sich Ihre Schreinerei von selbst führt. Sicher sind (gut vermietete) Immobilien eher passiv als eine Schreiner zu betreiben aber die Verantwortung liegt eben beim Immobilieneigentümer. Insofern lege ich jedem Investor nahe, die Immobilie als Unternehmen zu begreifen und auch so zu behandeln.

Es gibt natürlich Mittel und Wege, dies auch eher passive zu gestalten aber hier liegt der Teufel im Detail. Dazu schreibe ich in den nächsten Blogartikeln mehr. Vergessen Sie also nicht, unseren Blog zu abonnieren, wenn Ihnen der Artikel gefallen hat.

gez. Sascha Janzen